Das Diskurs Festival
DISKURS ist ein Festival an der Schnittstelle zwischen Kunst und Theorie. Seit 1984 wird es jährlich oder im Abstand von zwei Jahren am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen ausgerichtet. Gegründet wurde es noch unter dem Namen Europäisches Theater-Studententreffen Diskurs.
Wer eingeladen wird, wo die Aufführungen stattfinden oder an wen sich das Festival richtet, wird für jede Ausgabe neu verhandelt. Auch das Organisationsteam wechselt dabei. Der gemeinsame Nenner ist dabei der Name: DISKURS.
über smash | pause | trash oder die diesjährige Ausgabe
Mit dem Motto smash|pause|trash wollen wir in der Ausgabe 2022 gemeinsam über eine Neuorientierung sozialer und künstlerischer Praktiken nachdenken. Wir zerstören was war (smash), wir halten inne und denken darüber nach, was sein könnte (pause) und kreieren aus den kaputten Teilen etwas Neues (trash). Was von dem Alten ist verwertbar und wie schaffen wir aus einzelnen Teilen Neues? An welcher Stelle bedarf es der Schließung entstandener Leerstellen oder dem Ersatz einzelner Teile durch Neue?
Die Entschleunigung soll dem DISKURS Festival 2022 als Mittel zur Inklusion dienen. Für uns ist es wichtig, Hürden, die den Zugang zu unserer Veranstaltung erschweren könnten, zu verringern. Neben dem Konsumieren und Präsentieren soll auch ein Raum für Diskussionen über das Gesehene, über aktuelle politische Themen und kulturpolitische Debatten gegeben werden. Auch soll ein Raum für den Austausch zwischen Performenden verschiedener Theater- und Kunstbereiche und den Zuschauenden geschaffen werden.
smash: 14. - 16. Oktober
Dieses erste Wochenende widmet sich Kunst oder Praktiken, die sich mit dem Zerstören oder Brechen von Strukturen in jeglichem Sinne auseinandersetzen. Unter dem Begriff verstehen wir eine aktive Handlung zur Veränderung / Dekonstruktion von bestehenden Systemen von Kunstpraktiken und Arbeitsbedingungen.
pause: 21. - 23. Oktober
Am zweiten Wochenende wollen wir Kunstpraktiken zeigen, die sich mit dem Innehalten auseinandersetzen. Es soll ein Kommentar sein zu unserer jetzigen reizüberfluteten Gesellschaft, geprägt von dem Gedanken, dass immer mehr produziert werden muss. Es soll auch der Entschleunigung dienen und die Pause als Neues verorten.
Wir wollen Raum schaffen für die gemeinsame Reflexion der gegebenen sozialen und politischen Umstände.
trash: 27. - 30. Oktober
Das dritte Wochenende soll neuen Denkanstößen Platz geben. Die einzelnen Teile des Zerstörten sollen neu zusammengefügt werden für eine Schaffung neuer Kunst und Arbeitspraktiken. Vielleicht würde dies in anderen Kreisen als Müll -trash- angeschaut und vielleicht hat dieser Müll bereits eine eigene Definition. Wir betrachten trash auch als Form der nachhaltigen und alternativen Kunst- und Wissensproduktion, als Gegenentwurf zu Hierarchien innerhalb von Kunst. Durch die Umnutzung alter Strukturen oder Formen eröffnet sich Neues.